Tag 18 – Wenn ‚erreicht‘ sich nicht nach ‚ankommen‘ anfühlt
Ich hab’s geschafft. Also… theoretisch.
Mein Gewicht ist da, wo ich’s wollte. Die Hosen sitzen locker, der Spiegel ist gnädig, und sogar mein Gesicht wirkt, als hätte es Urlaub gemacht.
Und trotzdem: Ich bin nicht zufrieden.
Ich dachte, dieses Zielgewicht wäre das Ende eines Kapitels. Stattdessen fühlt es sich an wie eine unsichtbare Klammer – als würde jemand sagen: „So, jetzt bleib gefälligst genau hier.“
Aber ich will gar nicht bleiben. Ich will mehr. Nicht auf der Waage – im Leben.
Ich merke es an Kleinigkeiten: Ich will mehr Aufmerksamkeit. Mehr Begeisterung. Mehr Nähe. Ich will, dass mein Mann mich ansieht und denkt: Wow. Und dass ich das auch über mich denke.
Gestern Abend saßen wir nebeneinander auf dem Sofa, ich mit Tee, er mit Chips. Wir haben geredet, gelacht – aber innerlich war ich unruhig. Ich will nicht nur „wieder schlank“ sein. Ich will lebendig sein.
Ich will nicht die, die abgenommen hat. Ich will die, die auffällt.
Arlett schrieb mir heute:
„Manchmal ist das Ziel nur der Anfang eines neuen Wunsches.“
Ich weiß, sie hat recht. Vielleicht beginnt jetzt die Phase, die schwerer ist als Abnehmen: herauszufinden, was man eigentlich will, wenn man bekommt, was man wollte.
Vielleicht ist’s mehr Leidenschaft. Mehr Tiefe. Mehr Ich.
Ich hab den Körper, den ich wollte – jetzt will ich sehen, was er alles kann.
Fazit Tag 18: Kein neues Gewicht, keine neuen Erfolge. Nur diese Unruhe im Bauch, die sich anfühlt wie der Anfang von etwas, das größer ist als Glyck.