Mein Name ist Nicole und ich bin hungrig
ch bin Nicole, 47 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, zwei Schwangerschaften – und sagen wir’s mal so: Die Kilos sind geblieben. Nicht wie bei diesen Instagram-Müttern, die drei Wochen nach der Geburt wieder in Größe 36 rumstolzieren, sondern wie bei mir: Größe „passt, wenn’s stretch ist“.
Seit den Kindern ist mein Körper so etwas wie ein gut gefülltes Konto – nur dass das Guthaben leider nicht in Euro gemessen wird, sondern in Fettzellen.
Ich habe in meinem Leben schon so viele Diäten ausprobiert, dass Weight Watchers mir eigentlich eine goldene Kundenkarte schenken müsste. Low carb, no carb, Slow Carb, Kohlsuppe, Intervallfasten, FDH („Friss die Hälfte“ – ich hab dann einfach die Hälfte mehr gegessen, als erlaubt war) … ich hab sie alle durch.
Und jetzt: Glyck.
Nein, das ist kein Tippfehler und auch kein fancy Instagram-Filter. Glyck ist ein Medikament, das angeblich helfen soll, Gewicht zu verlieren. Ich habe nicht nur die Packungsbeilage gelesen (ja, ich bin so eine), sondern mich auch quer durchs Internet gegoogelt. Ergebnis: Einerseits Euphorie („Das könnte es sein!“), andererseits Panik („Was, wenn ich plötzlich Appetit auf Tapetenkleister bekomme?“).
Mein Antrieb diesmal:
Ich will mich wieder wohlfühlen, nicht nur in Jeans, sondern auch nackt. Und ja, ich will auch, dass mein Mann Thomas mal wieder diesen Blick bekommt – du weißt schon, den „Hey, wir könnten doch…“-Blick. Im Moment ist es eher ein „Lass uns Netflix gucken“-Blick.
Thomas übrigens: 50, IT-ler, liebt Grillen und Rotwein. Er hat den Körper eines Mannes, der sein Steak nicht mit Salat beleidigen will. Meine Kinder:
- Lena, 16, sportlich, pubertär, kommentiert meine Diäten meistens mit: „Mama, iss doch einfach normal.“
- Max, 12, mein kleiner Pasta-König. „Mama, warum isst du Zucchininudeln? Die sehen aus wie meine Schnürsenkel.“
Heute ist also Tag 0 – der Tag vor dem Start. Ich habe noch nicht angefangen, nehme aber schon Abschied von Brot, Pasta und Schokolade. Emotionaler Ausnahmezustand. Ich habe versucht, mich heute „gesund“ zu fühlen und habe zum Frühstück ein Vollkornbrot gegessen… mit Nutella. Ich nenne es: Balance.