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Virale oder bakterielle Halsschmerzen – worin liegt der Unterschied und warum ist er so wichtig?

Halsschmerzen zählen zu den häufigsten Gründen für einen Besuch in der Apotheke oder in der Arztpraxis. Viele Betroffene gehen automatisch von einer bakteriellen Infektion aus und erwarten ein Antibiotikum – doch in rund 70 bis 85 Prozent der Fälle sind Viren die eigentliche Ursache. Die Unterscheidung ist zentral für eine sinnvolle und sichere Behandlung.

Virale Halsschmerzen entstehen meist im Rahmen eines grippalen Infekts. Sie entwickeln sich schleichend und gehen häufig mit Schnupfen, Husten, Heiserkeit, leichtem Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen einher. Der Körper bekämpft die Viren in der Regel selbst. Die Behandlung konzentriert sich daher auf die Linderung der Beschwerden: schmerzlindernde Lutschtabletten, entzündungshemmende Sprays, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Schonung.

Bakterielle Halsschmerzen hingegen, zum Beispiel durch Streptokokken, treten oft plötzlich und deutlich stärker auf. Typisch sind hohes Fieber, starke Schluckbeschwerden, geschwollene und schmerzhafte Lymphknoten sowie eitrige Beläge auf den Mandeln. In diesen Fällen kann ein Antibiotikum notwendig sein, um Komplikationen wie Herz-, Nieren- oder Gelenkfolgen zu verhindern.

Ein großes Problem bleibt die unnötige Einnahme von Antibiotika. Sie wirken nicht gegen Viren, können Nebenwirkungen verursachen und tragen zur Entstehung von Resistenzen bei. Aus pharmazeutischer Sicht ist es daher besonders wichtig, die Warnzeichen für eine bakterielle Infektion zu erkennen und Betroffene gezielt an eine ärztliche Abklärung zu verweisen.

Unabhängig von der Ursache gilt: Ausreichend trinken, Rauchen vermeiden, die Stimme schonen und Reizstoffe meiden. Auch eine gute Mund- und Rachenhygiene sowie das rechtzeitige Reagieren bei Verschlechterung der Symptome spielen eine wichtige Rolle.

Die Beratung in der Apotheke hilft dabei, die Beschwerden richtig einzuordnen, Risiken zu erkennen und die passende Selbstmedikation auszuwählen. So wird verhindert, dass harmlose Infekte unnötig mit starken Medikamenten behandelt werden – oder ernste Verläufe übersehen bleiben.